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Die Erben

Studenten, Bildung und Kultur, Edition Discours 41, édition discours

Erschienen am 01.05.2007, Auflage: 1/2007
22,99 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783896696878
Sprache: Deutsch
Umfang: I, 176 S.
Format (T/L/B): 1.6 x 21.5 x 13.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Obwohl sich das Bildungswesen gerne als demokratische Institution sozialer Mobilität gebärdet, trägt es doch maßgeblich dazu bei, eine ungleiche Verteilung der Bildungschancen zu rechtfertigen und festzuschreiben, wenn seine Bewertungsmaßstäbe sozial begründete Privilegien in persönliche Verdienste oder 'Gaben' verwandeln. Anhand statistischer Analysen der Zugangswahrscheinlichkeit zu den höheren Bildungseinrichtungen und gestützt auf Befragungen von Studenten und Professoren lässt sich hinter ökonomischen Ungleichheiten die Rolle des kulturellen Erbes zeigen - eines subtilen Kapitals von Kenntnissen des Verhaltens und Sprechens, das Kinder aus gehobenen Kreisen ihrer familiären Umgebung verdanken und das einen umso einträglicheren Besitzstand bezeichnet, je hartnäckiger sich Professoren und Studenten weigern, ihn als soziales Produkt wahrzunehmen. Ein weiterer Klassiker Bourdieus aus den Sechzigerjahren, der die unterschwelligen Mechanismen sozialer Reproduktion im und durch das Bildungswesen schonungslos offen legt und damit heute aktueller denn je erscheint.

Autorenportrait

Pierre Bourdieu (* 1. August 1930 in Denguin, Pyrénées-Atlantiques; gestorben 23. Januar 2002 in Paris) war einer der bekanntesten Soziologen des 20. Jahrhunderts. Er studierte Philosophie in Paris an der École Normale Supérieure. Mit einem Buch über den Aufenthalt in Algerien 1958 - 1960 ("Die zwei Gesichter der Arbeit") begründete er seine Reputation als Soziologe. Seit 1981 hatte Bourdieu einen Lehrstuhl am Collège de France. Im Jahre 1993 wurde er mit der "Médaille d'or du Centre National de la Recherche Scientifique" (CNRS) ausgezeichnet. Pierre Bourdieus soziologische Forschungen, zumeist im Alltagsleben verwurzelt, waren vorwiegend empirisch orientiert. Er war bekannt als politisch interessierter und aktiver Intellektueller, der sich gegen die herrschende Elite und den Neoliberalismus wandte. JeanClaude Passeron ist Professor an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) in Marseille. Stephan Egger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität St. Gallen.