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1917-2017: Was war, was wurde, was bleibt

Marxistische Blätter 3_2017

Erschienen am 05.05.2017
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783961700035
Sprache: Deutsch
Umfang: 188
Einband: Paperback

Beschreibung

Sicher, der hundertste Jahrestag der russischen Doppelrevolution vom Februar und Oktober 1917 wirft die Frage nach deren geschichtlicher Bedeutung auf und danach, inwieweit dieses historische Ereignis von Bedeutung ist für die sozialen und politischen Auseinandersetzungen der Gegenwart. Und selbstverständlich für die Suche nach erfolgversprechenden Wegen zu einem überlebensfähigen Sozialismus, wie die international sehr lebhaften Strategiedebatten und auch die Diskurse über »Post-Kapitalismus« zeigen. Der hundertste Geburtstag der russischen Revolution ist aber auch ein Grund zum Feiern. Zumindest für uns und viele andere Kommunist*inn*en/Sozialist*inn*en auf allen Kontinenten. Siege soll man feiern. Denn nicht nur aus Niederlagen ist zu lernen. »­Reclaiming our victories« schrieb das südafrikanische Theorieorgan »African Communist« jüngst auf seiner Titelseite, was bedeutet, die eigenen Siege verteidigen, für sich beanspruchen, nutzbar machen. Das fällt uns deutschen Linken vor dem Hintergrund unserer spezifischen Geschichte möglicherweise schwerer als anderen. Ein Nebenaspekt, warum wir in diesem Sonderheft anderen den Vortritt gelassen haben. Den ersten »internationalistischen« Block des Schwerpunktes bilden Beiträge von Kommunisten aus Russland, Indien, Brasilien, Südafrika und Portugal, mit jeweils eigenen Akzenten über Bedeutung der Oktoberrevolution und Lehren aus ihr. Über China, das Ende der kolumbianischen Epoche und das – durchaus von der Oktoberrevolution inspirierte – Ringen um eine andere Weltordnung schreibt Domenico Losurdo. In einem zweiten Block steht – insbesondere für unsere jüngeren Leser*innen – die Revolution als historisches Ereignis im Mittelpunkt. Unser jüngster Redaktionszugang Gerrit Brüning gibt einen kurzen Überblick über das Jahrhundertereignis Oktoberrevolution. Und ein alter Freund der Marxistischen Blätter, der österreichische Historiker und Kommunist Hans Hautmann, skizziert die Februarrevolution und ihre Entwicklung. Der dritte Block »Oktoberrevolution in der Diskussion« beginnt mit einem anregenden Vortrag des sozialdemokratischen Historikers Peter Brandt, den er uns freundlicherweise zur Veröffentlichung freigegeben hat. Nina Hager formuliert Lehren aus den 100 Jahren seit Oktober 1917 und Willi Gerns beantwortet Fragen, ob der Sozialismus in Russland scheitern musste. Hochspannend ist auch der Beitrag des Militärhistorikers Lothar Schröter, dem wir die Überschrift »NATO jagt Roter Oktober« gegeben haben. In seinem Zentrum steht die erst seit kurzem zugängliche NATO-Studie »Über die langfristigen Tendenzen in den Ost-West-Beziehungen« vom Mai 1978, die u.a. eine bemerkenswert realistische Analyse des inneren Zustandes der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Länder beinhaltete. Mit diesen Beiträgen ist das Thema für uns noch bei weitem nicht erschöpft. Weitere Beiträge folgen mit Sicherheit in den kommenden Ausgaben unserer Zeitschrift. Lothar Geisler

Autorenportrait

Es schrieben diesmal: Peter Brandt, Prof. Dr., Historiker für Neuere und Neueste Geschichte i.R., Fernuniversität Hagen Gerrit Brüning, Bremen, Student, MBl-Redaktion José Reinaldo Carvalho, Internationaler Sekretär der PC do B, Brasilien Alexander Charlamenko, Dr., Historiker, Moskau, Russland Ludwig Elm, Prof. Dr., Jena, Historiker Jeronimo de Sousa, Generalsekretär der PCP, Portugal Raimund Ernst, Münster, Mitherausgeber der Marxistischen Blätter Gerhard Feldbauer, Dr., Poppenhausen, Historiker Cristina Fischer, Rostock, Publizistin Lothar Geisler, Dülmen, MBl-Redaktion Willi Gerns, Bremen, Mitherausgeber der Marxistischen Blätter i.R. Nina Hager, Prof. Dr., Berlin, MBl-Redaktion Hans Hautmann, Prof. Dr., Wien, Historiker, Vorstandsmitglied der Alfred-Klahr-Gesellschaft, Österreich Ralf Jungmann, Marburg, Student Patrik Köbele, Essen, Parteivorsitzender der DKP Michail Krjukow, Moskau, Schriftsteller, Russland Anna Kunz, Nürnberg, Studentin der Rechtswissenschaften Domenico Losurdo, Prof. Dr., Urbino, Philosoph, Italien Blade Nzimande, Dr., Generalsekretär der SACP und Minister für Hochschule und Bildung, Südafrika Manfred Scharinger, Wien, trotzkistischer Aktivist und Publizist Uli Scholz, Berlin, Sekundarschullehrer, stellvertretender GEW-Bezirksvorsitzender Lothar Schröter, Dr. sc. phil., Militärhistoriker, Vorstandsmitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. Urte Sperling, Dr., Marburg, Politikwissenschaftlerin und Krankenschwester i.R. Klaus Wagener, Dortmund, MBl-Redaktion Andreas Wehr, Berlin, Jurist, Marx-Engels-Zentrum Berlin Holger Wendt, Dr., Hattingen, Lehrer, MBl-Redaktion Sitaram Yechury, Generalsekretär der CPI/M, Indien

Leseprobe

Mit Beiträgen von Michail Krjukow, Jelena und Alexander Charlamenko (Russland), Sitaram Yechury (Indien), José Reinaldo Carvalho (Brasilien), Blade Nzimande (Südafrika), Domenico Losurdo (Italien), Jerónimo de Sousa (Portugal), Hans Hautmann (Österreich) und aus der Bundesrepublik: Peter Brandt, Gerrit Brüning, Raimund Ernst, Willi Gerns, Nina Hager, Lothar Schröter