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Ganz staad gsogt

Gedichte und Kurzgeschichten vom Kräuterwastl, Mit CD

Erschienen am 15.10.2014, Auflage: 1/2014
9,99 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783981460582
Sprache: Deutsch
Umfang: 96 S., 53 Min., 51 Illustr., mit zahlreichen Fotog
Format (T/L/B): 1.2 x 23.2 x 15.5 cm
Einband: Halbleinen

Beschreibung

Wasser, Holz und Stein - aus diesem harmonischen Drei-klang der Natur schöpft Sebastian Viellechner Lebensfreude, Kraft und Poesie. Diese Naturelemente sind Teil seiner Welt und beeinflussen somit auch Inhalt und Sprache seiner Gedichte und Kurzgeschichten. Das Wasser findet sich beispielsweise im herbstlichen Nebel oder morgendlichen Tau wieder, in der Schönheit des Holzes sieht er Figuren und Gesichter und die uns überlebenden Steine lässt er zu uns sprechen. Letztlich will der "Kräuterwastl" seinen Mitmenschen Freude schenken, sie zum Innehalten animieren und ihre Seele streicheln. Zur Betonung und Wertschätzung heimatlicher Werte trägt der Autor, begleitet vom Zither-Virtuosen Sepp Schwarz, auf beiliegender Audio-CD seine Texte kraftvoll und einfühlsam in urbayerischer Sprache vor. Dabei spielen auch erheiternde Anekdoten aus seiner Hoamatgmoa Weyarn eine nicht unwesentliche Rolle.

Autorenportrait

Sebastian Viellechner, geboren 1946 in Weyarn, wuchs in sehr einfachen Verhältnissen auf und lernte bereits in seiner Kindheit, welche Kräuter, Wildgemüse, Heilpflanzen und Früchte er für das tägliche Essen ernten konnte. Der Umweltpreis des Landkreises Miesbach, den er sich durch zahlreiche Aktivitäten in der Gemeinde verdient hatte, spornte den Wastl im Alter von 58 Jahren dazu an, sich zum zertifizierten Kräuterpädagogen ausbilden zu lassen. Sein umfangreiches, fundiertes Wissen hat er in seinem ersten Buch "Kräuterwastls Weg" (2013) zusammengefasst. Und in "Ganz staad gsogt" kommt neben seiner Verwurzelung mit der bayerischen Heimat und Sprache auch sein Talent zu Gestaltung, Poesie und Ausdruckskraft zum Tragen. Die Aufnahmen für die beiliegende CD erfolgten - ganz getreu zu seiner tiefen Verbundenheit mit der Natur - auf eigenen Wunsch in einem abgelegenen Wald am Taubenberg.

Leseprobe

Immer wieder suchen wir nach der Bedeutung und dem Wert unserer Heimat. Es steht zweifelsfrei fest, daß eine Vielzahl von vollen Werten, von Wertvollem, bei uns zu Hause, bei uns daheim ist. Wir haben einen Schatz, den wir viel zu wenig achten: unsere Sprache. Worte bilden den Schatz. Wortschatz ist Reichtum. Die Seele profitiert davon, manchmal sogar der Verstand. Der Seele eine Bühne geben, mit dem Geschriebenen und Gesprochenen sich mitzuteilen und teilzunehmen am Leben, hängt ursächlich mit unserer Sprache, der Muttersprache zusammen. Diese tiefe innige Verbindung zur Mutter ist einmalig. Ihr haben wir wohl zuerst unsere Gefühle gezeigt und zeigen dürfen. Bei Mutter haben wir uns verstanden und somit auch geborgen gefühlt. Obwohl die Vielzahl der Worte erst mit dem Alter gewachsen ist, sind dennoch Emotionen und Dialoge verständlich angekommen. Ton, Lautstärke, Gestik und Mimik haben unterstützend dazu beigetragen. Ohne Zwang haben wir gelernt, den Ton zu finden, den richtigen Ton. Die "Betonung" wurde wichtiger Teil des Ausdrucks und unserer Sprache. Unserer bairischen Sprache hier einen Ton zu geben, lässt sie zur Sprach-melodie werden. Pflegen, sprechen wir unsere bairische Sprache, finden wir den richtigen Ton, erhalten wir für unsere Bemühung, als Lohn, als Dank, das Verstanden werden. Wer abwertend auf die Mundart herabschaut, dem sollte man die Anregung geben, sich über "Mund-Art" Gedanken zu machen. Ja, "Mund-Art" wird zur Kunst, wo wir Gefühlen Sprache verleihen und die Seele mitspricht. Auf der Ebene dieses Verstehens ist es leicht, sich die Hand zu reichen. Hand in Hand mit allen Sinnen verbindet die Mundart, der Dialekt Lebensabläufe und auch Freiräume. Sich frei zu fühlen - das wünschen wir uns. Als Verfasser erlaube ich mir, die lebendige bairische Sprache nicht in Regelwerke, Vers- und Reimformen zu zwängen. Sprachgefühle lassen sich nicht in ein Wortkorsett schnüren. Die Mischung mit dem Schriftdeutschen ist durchaus gewollt, weil durch ein Abrücken von der bairischen Urform zwischen mir als Erzähler und dem eingebundenen Zuhörer ein besseres Verständnis entsteht. Ich wünsche mir, daß der Leser, der Zuhörer zum Mitgestalter meiner Erzählungen und Gedichte wird. Er darf sich mitnehmen lassen, er darf sich anregen lassen von Nachdenklichem und soll bei Kritischem die eigene Meinung kundtun. Heiteres soll die Seele zum Schmunzeln bringen. Ausspannen von der Anspannung, Ruhe, Besinnung und Abstand zum Alltäglichen wollen wir erreichen. Das Bücherl "Ganz staad gsogt" soll begleiten und dazu beitragen. Gute Gedanken werden die Seele streicheln und ein Lächeln hervorbringen. Dankschön fürs Lesen und Zuhören. Da Wastl